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Samstag, 7. September 2013


Vor einem Winter

Ich mach ein Lied aus Stille 
und aus Septemberlicht. 
Das Schweigen einer Grille 
geht ein in mein Gedicht.

Der See und die Libelle. 
Das Vogelbeerenrot. 
Die Arbeit einer Quelle. 
Der Herbstgeruch von Brot.

Der Bäume Tod und Träne. 
Der schwarze Rabenschrei. 
Der Orgelflug der Schwäne. 
Was es auch immer sei,

Das über uns die Räume 
Aufreißt und riesig macht 
Und fällt in unsre Träume 
in einer finstren Nacht.

Ich mach ein Lied aus Stille. 
Ich mach ein Lied aus Licht. 
So geh ich in den Winter. 
Und so vergeh ich nicht.

(Eva Strittmatter)

Vergänglichkeit

Einmal ist es wichtig gewesen zu sein,
für jemanden, der einem selber
so wichtig war, dass man glaubte,
alles vorher sei unwichtig gewesen,
und nichts könnte nachher wichtiger werden
als dieses eine Mal –
es bleibt und wird zu erfülltem Leben.

Auch wenn man es längst vergessen wähnt.

(Christine Busta)

Vergänglichkeit


Einmal wichtig gewesen zu sein,
für jemanden, der einem selber
so wichtig war, dass man glaubte,
alles vorher sei unwichtig gewesen,
und nichts könnte nachher wichtiger werden
als dieses eine Mal –
es bleibt und wird zu erfülltem Leben.

Auch wenn man es längst vergessen wähnt.

(Christine Busta)