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Sonntag, 8. Mai 2011

Immer noch offen

Wenn er kommt, der Besucher,
Der Neugierige und dich fragt,
Dann bekenne ihm, dass du keine Briefmarken sammelst,
Keine Kakteen züchtest.
Dass du kein Haus hast,
Keine Zimmerlinde,
Dass du nicht weißt,
Warum du dich hinsetzt und schreibst,
Unwillig, weil es dir kein Vergnügen macht.
Dass du den Sinn deines Lebens immer noch nicht
Herausgefunden hast, obwohl du schon alt bist,
Dass du geliebt hast, aber unzureichend,
Dass du gekämpft hast, aber mit zaghaften Armen.
Dass du an vielen Orten zu Hause warst,
Aber ein Heimatrecht hast an keinem.
Dass du dich nach dem Tode sehnst und ihn fürchtest.
Dass du kein Beispiel geben kannst als dieses:
Immer noch offen.

(M.-L. Kaschnitz)

Summons

Keep me from going to sleep too soon
Or if I go to sleep too soon
Come wake me up. Come any hour
Of night. Come whistling up the road.
Stomp on the porch. Bang on the door.
Make me get out of bed and come
And let you in and light a light.
Tell me the northern lights are on
And make me look. Or tell me clouds
Are doing something to the moon
They never did before, and show me.
See that I see. Talk to me till
I'm half as wide awake as you
And start to dress wondering why
I ever went to bed at all.
Tell me the walking is superb.
Not only tell me but persuade me.
You know I'm not too hard persuaded
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(Robert Francis)