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Samstag, 31. Dezember 2011

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Richte dich nicht länger nach der Welt. Richte dich nach dem Licht, das in deinem Herzen tanzt. Dann werden deine Augen funkeln, wo andere die Hoffnung verlieren. ~Paul Ferrini~

Wir brauchen nicht so fortzuleben,
wie wir gestern gelebt haben.
Machen wir uns von dieser Anschauung los,
und tausend Möglichkeiten
laden uns zu neuem Leben ein.
 
(Christian Morgenstern)

Freitag, 30. Dezember 2011

Winterkälte: offene Tore. Es ist der letzte Tag des Jahres, ich sehe entfernte Liebe in einem Lichtzelt und möchte wieder einmal ewig leben.   

(Peter Handke)

Donnerstag, 29. Dezember 2011



Es ist nicht die Zeit,
um zu ernten.

Es ist auch nicht die Zeit,
um zu säen.

An uns ist es,
in winterlicher Zeit uns
eng ums Feuer zu scharen
und den gefrorenen Acker
in Treue geduldig zu hüten.

Andere vor uns haben gesät.
Andere nach uns werden ernten.

An uns ist es,
in Kälte und Dunkelheit
beieinander zu bleiben und,
während es schneit, unentwegt
wach zu halten die Hoffnung.

Das ist es.
Das ist uns aufgegeben
in winterlicher Zeit.

(Lothar Zenetti)

 
Tell me
what is it you plan to do
with your one
            wild and precious life?                  

(Mary Oliver)

Dienstag, 27. Dezember 2011

Sonntag, 25. Dezember 2011

Gebet



Herr, unser kleines Leben – ein Inzwischen,
Durch das wir aus dem Nichts ins Nichts enteilen.
Und unsre Jahre: Spuren, die verwischen,
Und unser ganzes Sein: nur ein Einstweilen.

Was weißt du, Blinder, von der Stummen Leiden!
Steckt nicht ein König oft in Bettlerschuhen?
Wer sind wir denn, um richtend zu entscheiden?
Uns war bestimmt, zu glauben und zu tun.

Lass du uns wissen, ohne viel zu fragen.
Lehr uns in Demut schuldlos zu verzeihn.
Gib uns die Kraft, dies alles zu ertragen,
Und lass uns einsam, nicht verlassen sein.

(Mascha Kaleko)

Samstag, 24. Dezember 2011

Weihnachten - wie es wirklich war



War es so?
Maria kam gelaufen
Josef kam geritten
Das Jesukindlein war glücklich
Der Ochse erglänzte
Der Esel jubelte
Der Stern schnaufte
Die himmlischen Heerscharen lagen in der Krippe
Die Hirten wackelten mit den Ohren
Die Heiligen Drei Könige beteten
Alle standen daneben


Oder so?
Maria lag in der Krippe
Josef erglänzte
Das Jesukindlein kam gelaufen
Der Ochse war glücklich
Der Esel stand daneben
Der Stern jubelte
Die himmlischen Heerscharen kamen geritten
Die Hirten schnauften
Die Heiligen Drei Könige wackelten mit den Ohren
Alle beteten


Oder so?
Maria schnaufte
Josef betete
Das Jesukindlein stand daneben
Der Ochse kam gelaufen
Der Esel kam geritten
Der Stern lag in der Krippe
Die himmlischen Heerscharen wackelten mit den Ohren
Die Hirten erglänzten
Die Heiligen Drei Könige waren glücklich
Alle jubelten


Oder so?
Maria jubelte
Josef war glücklich
Das Jesukindlein wackelte mit den Ohren
Der Ochse lag in der Krippe
Der Esel erglänzte
Der Stern betete
Die himmlischen Heerscharen standen daneben
Die Hirten kamen geritten
Die Heiligen Drei Könige kamen gelaufen
Alle schnauften


Oder etwa so?
Maria betete
Josef stand daneben
Das Jesukindlein lag in der Krippe
Der Ochse schnaufte
Der Esel wackelte mit den Ohren
Der Stern erglänzte
Die himmlischen Heerscharen jubelten
Die Hirten kamen gelaufen
Die Heiligen Drei Könige kamen geritten
Alle waren glücklich


Ja, so!


(Franz Hohler)

Freitag, 23. Dezember 2011

Der gute Engel

 
 
Dann kam der, den ich liebte,

den ich rief.


Nicht der, der durch die ungeschützten Himmel fegt,

durch die Gestirne ohne Hütten,

die Monde ohne Vaterland,

den Schnee.

 
Schnee, wie er fällt von einer Hand,

als Name,
 
Traum,

als Stirne.



Nicht der, der sich ins Haar

den Tod geflochten hat.

Der, den ich liebte.



Ohne die Luft zu ritzen,

ein Blatt zu knicken, noch ein Fenster anzurühren,

kam der, der sich ins Haar Schweigen geflochten hat.



Der, ohne Gewalt mir anzutun,

ein Ufer von sanftem Lichte in der Brust mir öffnet

und meine Seele schiffbar macht.




(Rafael Alberti)

Donnerstag, 22. Dezember 2011

Mittwoch, 21. Dezember 2011

Unterwegs bleiben


Unterwegs bleiben
Dem Ziel entgegen
Mit dem Glauben, der uns leitet
Mit der Hoffnung, die uns stärkt
Und der Liebe, die uns trägt
 

Unterwegs bleiben
Trotz vieler Zweifel
Trotz vieler Mühen
Trotz vieler Widerstände

Unterwegs bleiben
Dem Stern folgen
Immer wieder still werden
Und ehrfürchtig danken
Für das Leben

(Max Feigenwinter)

Dienstag, 20. Dezember 2011

Die Nacht wird nicht ewig dauern.
Es wird nicht finster bleiben.
Die Tage, von denen wir sagen,
sie gefallen uns nicht,
werden nicht die letzten Tage sein.
Wir schauen durch sie hindurch
vorwärts auf ein Licht,
zu dem wir jetzt schon gehören
und das uns nicht loslassen wird.

(Helmut Gollwitzer)

Montag, 19. Dezember 2011

The good are vulnerable
As any bird in flight,
They do not think of safety,
Are blind to possible extinction
And when most vulnerable
Are most themselves.
The good are real as the sun,
Are best perceived through clouds
Of casual corruption
That cannot kill the luminous sufficiency
That shines on city, sea and wilderness,
Fastidiously revealing
One man to another,
Who yet will not accept
Responsibilities of light.
The good incline to praise,
To have the knack of seeing that
The best is not destroyed
Although forever threatened.
The good go naked in all weathers,
And by their nakedness rebuke
The small protective sanities
That hide men from themselves.
The good are difficult to see
Though open, rare, destructible;
Always, they retain a kind of youth,
The vulnerable grace
Of any bird in flight,
Content to be itself,
Accomplished master and potential victim,
Accepting what the earth or sky intends.
I think that I know one or two
Among my friends.

(Brendan Kennelly)

Sonntag, 18. Dezember 2011


Man müsste so still halten können,
so vorsichtig hinhören
und so aufmerksam beobachten,
dass sich die ganze Welt auftut
und man alles an ihr
von innen versteht,
über alle Worte hinaus.

(Ulrich Schaffer)


Meine Einsamkeit ist noch jung, ein Kind.
Weiß nicht wie man Schneehütten baut
Wie man sich birgt in der Höhle.
Die Inseln auf denen ich mich ansiedeln will
Verschwinden gurgelnd im Wasser.
Jeden Tag bebt die Erde
Jede Nacht
Kommen die Winde
Meine Windersacher
Zerreißen die Hecke
Aus Traumblume Mohn.

Zu Kundschaftern taugen
Die nicht mehr kennen
Worte der Liebe und
Worte des Wilkomms.
Auf ihrem verlorenen Posten
Bleiben sie stehen
Rufen werda
Und reden mit Geistern.
Wenn der Tod sie anspringt
Frostklirrend
Aus schwarzem Gebüsch
Fallen sie ihm entgegen
Früchte des Winters
Umstäubt
Von diamantenem Schnee.


(M.L. Kaschnitz)

Samstag, 17. Dezember 2011

Donnerstag, 15. Dezember 2011

wenn es dir einfällt, mich
zu rufen, könnte ich schon
an einem ort sein,
der seine eigene zeit
hat und keine sehnsucht.
oder ich liege unter
der erde und hab mir meinen teil
gedacht.

aber es macht nichts. rufe nur.
hier ist
meine antwort: ich war
bei dir.


stefan reichert



Halt mich fern von der Weisheit
die nicht weint

von der Philosophie
die nicht lacht

und von der Größe
die sich nicht vor Kindern verneigt


(Khalil Gibran)

Mittwoch, 14. Dezember 2011

Zärtliche Nacht

Es kommt die Nacht
da liebst du

nicht was schön ist –
was hässlich ist.

Nicht was steigt –
Was schon fallen muss.

Nicht wo du helfen kannst –
Wo du hilflos bist.

Es ist eine zärtliche Nacht,
die Nacht, da du liebst,
was Liebe
nicht retten kann.

(Hilde Domin)

Dienstag, 13. Dezember 2011

Will nicht leugnen die Dunkelheit
Aber auch nicht das Sonnenlicht
Singen will ich in die Dunkelheit
Von der Sonne ein Lied

(Anne Steinwart)

Montag, 12. Dezember 2011

Now is mine

Die Wende

über nacht
waren auf den wegweisern
die buchstaben
verschwunden

unter dem einfluss
rückläufiger planeten
brachen wir auf

in eine unbekannte himmelsrichtung


(klaus roth)

Sonntag, 11. Dezember 2011

Ich weiss, es gibt einen ultimativen Süden. Man trägt ihn mit und in sich, jederzeit.

(Iso Camartin)

Samstag, 10. Dezember 2011

Freitag, 9. Dezember 2011

Die gestundete Zeit

Es kommen härtere Tage.
Die auf Widerruf gestundete Zeit
wird sichtbar am Horizont.
Bald musst du den Schuh schnüren
und die Hunde zurückjagen in die Marschhöfe.
Denn die Eingeweide der Fische
sind kalt geworden im Wind.
Ärmlich brennt das Licht der Lupinen.
Dein Blick spurt im Nebel:
die auf Widerruf gestundete Zeit
wird sichtbar am Horizont.

Drüben versinkt dir die Geliebte im Sand,
er steigt um ihr wehendes Haar,
er fällt ihr ins Wort,
er befiehlt ihr zu schweigen,
er findet sie sterblich
und willig dem Abschied
nach jeder Umarmung.

Sieh dich nicht um.
Schnür deinen Schuh.
Jag die Hunde zurück.
Wirf die Fische ins Meer.
Lösch die Lupinen!
Es kommen härtere Tage.

(Ingeborg Bachmann)

Donnerstag, 8. Dezember 2011

Nicht fertig werden

Die Herzschläge nicht zählen
Delphine tanzen lassen
Länder aufstöbern
Aus Worten Welten rufen
horchen was Bach
zu sagen hat
Tolstoi bewundern
sich freuen
trauernd
höher leben
tiefer leben
noch und noch
nicht fertig werden

(Rose Ausländer)

Mittwoch, 7. Dezember 2011

One day you finally knew
what you had to do, and began,
though the voices around you
kept shouting
their bad advice-
though the whole house
began to tremble
and you felt the old tug
at your ankles.
"Mend my life!"
each voice cried.
But you didn't stop.
You knew what you had to do,
though the wind pried
with its stiff fingers
at the very foundations,
though their melancholy
was terrible.
It was already late
enough, and a wild night,
and the road full of fallen branches and stones.
But little by little,
as you left their voices behind,
the stars began to burn through the sheets of clouds,
and there was a new voice
which you slowly
recognized as your own,
that kept you company
as you strode deeper and deeper
into the world,
determined to do
the only thing you could do-
determined to save
the only life you could save. 
               

Mary Oliver, “The Journey”

Sonntag, 4. Dezember 2011

Samstag, 3. Dezember 2011

Der Dezember

Das Jahr ward alt. Hat dünnes Haar.
Ist gar nicht sehr gesund.
Kennt seinen letzten Tag, das Jahr.
Kennt gar die letzte Stund.

Ist viel geschehn. Ward viel versäumt.
Ruht beides unterm Schnee.
Weiß liegt die Welt, wie hingeträumt.
Und Wehmut tut halt weh.

Noch wächst der Mond. Noch schmilzt er hin.
Nichts bleibt. Und nichts vergeht.
Ist alles Wahn. Hat alles Sinn.
Nützt nichts, daß man's versteht.

Und wieder stapft der Nikolaus
durch jeden Kindertraum.
Und wieder blüht in jedem Haus
der goldengrüne Baum.

Warst auch ein Kind. Hast selbst gefühlt,
wie hold Christbäume blühn.
Hast nun den Weihnachtsmann gespielt
und glaubst nicht mehr an ihn.

Bald trifft das Jahr der zwölfte Schlag.
Dann dröhnt das Erz und spricht:
"Das Jahr kennt seinen letzten Tag,
und du kennst deinen nicht."


(Erich Kästner)

Freitag, 2. Dezember 2011

WEGBEGLEITER-LIEDER:

Hoffnung

Hoffnung ist nicht
die Überzeugung,
dass etwas gut ausgeht,
sondern die Gewissheit,
dass etwas Sinn hat,
egal wie es ausgeht.

(Václav Havel)